Sesia - Hornissen- und Weiden-Glasflügler

 

Vor einigen Jahren entdeckte ich am Fuß der Pappeln am Groß Lüsewitzer See einige etwa bleistiftstarke Ausbohrlöcher. Seit dieser Zeit gehört ein regelmäßiger Besuch der Bäume zu meinen Spaziergängen. Und schließlich an einem Julitag zur Mittagszeit hatte ich Glück und erfuhr, wer die Bohrlöcher verursacht hatte. Zunächst fand ich am Stammfuß eine leere Puppenhülle. Plötzlich setzte sich ein Hornissen-Glasflüglerweibchen, Sesia apiformes an den Stamm einer der Pappeln. Dem paarungsbereiten Weibchen folgte bald ein Männchen und die nebenstehenden Fotos entstanden.

Auf den ersten Blick wird man die Glasflügler für Hornissen oder Wespen halten, denn diese Schmetterlinge haben eine perfekte Mimikry zu den wehrhaften Hymenopteren hervorgebracht. Erst bei genauerer Betrachtung bemerkt man den behaarten Leib und das Fehlen der Mandibeln. Selbst der Flug ähnelt dem der Vorbilder.

Die Imagines des Hornissen-Glasflüglers erscheinen von Ende Mai - Anfang August. Die Raupe entwickelt sich mehrjährig in Zitter- und Schwarzpappeln (Populus tremula, P. nigra) sowie Salweiden (Salix caprea). Anfänglich bohrt sie ihre Fraßgänge direkt unter der Rinde. Spätere Stadien dringen auch in das tiefere Holz vor. Die Verpuppung erfolgt im letzten Stück des Fraßganges, der für den Schlupf wieder zurück bis dicht unter die Rindenoberfläche geführt wird.

11 Jahre später gelang es mir wieder Hornissen- Glasflügler vor die Kamera zu bekommen - genau am selben Standort.

Literatur:
Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen.2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2009
Lohmann, Michael: Schmetterlinge - Bestimmen auf einen Blick. 1. Aufl. München: BLV, 1993
 Koch, Manfred: Wir bestimmen Schmetterlinge. 2. Aufl. Leipzig, Radebeul: Neumann Verlag, 1988