Am Ufer des Müritzsees unweit von der Warener Promenade entdeckte ich ein totes Exemplar des von den Menschen gefürchteten Hausbocks Hylotrupes bajulus, dessen Larven tief in Dachbalken aus Nadelholz oder andere Bauelemente vordringen können. Hierbei kann Termitenschäden ähnlich, das befallene Holzteil unbemerkt bis auf eine dünne Oberflächenschicht ausgehöhlt werden.

Bemerkenswert ist die mit 3-10 Jahren äußerst variable Entwicklungszeit der Larven, die vom Alter des Nährsubstrats abhängen soll. Das gefundene Tier stammte vermutlich von einer der Bootswerften oder aus einem der zahlreichen Bootshäuser am Müritzsee. Der Entmologe in mir erfreut sich jedoch am Anblick des geheimnisvollen H. bajulus.

Der Hausbock ist auf extrem trockenes Totholz spezialisiert. Damit hat die Art, wie die meisten Bockkäfer, die sinnvolle Aufgabe Hölzer in den natürlichen Kreislauf zurückzuführen.

Literatur:
Willner, Wolfgang: Taschenlexikon der Käfer Mitteleuropas. 1. Aufl. Wiebelsheim: Quelle und Meyer, 2013
Harde, Wilhelm; Severa, Frantisek: Der Kosmos Käferführer - Die mitteleuropäischen Käfer.3. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 1988
Trautner, Jürgen et al.: Käfer - beobachten - bestimmen. 1. Aufl. Melsungen: Neumann-Neudamm, 1989