Cossus - Weidenbohrer

 

Im Frühherbst begegnet man hin und wieder den fingerstarken Raupen des Weidenbohrers, Cossus cossus, die auf der Suche nach einem geeigneten Verpuppungsplatz oft erhebliche Strecken zurücklegen. Der dazugehörige große, nachtaktive Falter ist eher schwer zu finden. Mir selbst ist es bis dato nicht gelungen eine lebende Imago zu fotografieren.

Der Weidenbohrer ist ein Falter feuchter Au- oder Niederwaldbereiche, wo er sich im Holz abgestorbener oder geschwächter Weiden (Salix spec.), Hängebirken (Betula pendula) oder Schwarzerlen (Alnus glutinosa) entwickelt. Beim Vorhandensein geeigneter Brutbäume, kann er jedoch auch in Parks und Gärten angetroffen werden.

In Wichmannsdorf fand sich die Art in noch lebenden Weiden, vergesellschaftet mit den Larven des Moschusbocks Aromia moschata. Die Imagines des Weidenbohrers fliegen nachts von Ende Mai - Anfang August. Die Art überwintert als Puppe.

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Im Sommer 2013 hatte ich endlich das Glück eine Imago fotografieren zu können. Eine Kollegin hatte das abgebildete, bereits verendete Exemplar in ihrem Garten entdeckt.

Beeindruckend war v. a. die Massigkeit dieses Nachtfalters, der hervorragend getarnt, an den Stämmen der Brutbäume kaum auszumachen ist.
 

Literatur:
Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen.2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2009
Lohmann, Michael: Schmetterlinge - Bestimmen auf einen Blick. 1. Aufl. München: BLV, 1993
Koch, Manfred: Wir bestimmen Schmetterlinge. 2. Aufl. Leipzig, Radebeul: Neumann Verlag, 1988