Rhagium - Zangenböcke

Die durch ihre kurzen Fühler und die tomentierten Flügeldecken unverwechselbaren Vertreter der Gattung Rhagium, konnte ich im Sanitzer Forst in drei Arten fotografieren. An Buchenlangholz und in der Krautschicht zeigte sich regelmäßig, der Schwarzfleckige Zangenbock, Rhagium mordax. In Groß Lüsewitz beobachtete ich die Art auch beim Blütenbesuch an Traubenkirschen. Ihre Larven entwickeln zweijährig sich unter der Rinde verschiedener Laubhölzer, wo man im Winter die typischen Puppenwiegen finden kann.

Auf frisch geschlagenem Eichenholz fand ich im Sommer 2011 den seltenen Eichenzangenbock, R. sycophanta. Er ist unser größter Zangenbock und bevorzugt Eichen (Quercus spec.) als Wirtspflanzen. Der Eichenzangenbock wird inzwischen auf der Roten Liste mit dem Status 3 "gefährdet" geführt.

An einem Regentag konnte ich an frisch geschlagenem Kiefernholz den Schrotzangenbock R. inquisitor bei der Saftaufnahme an einer Harzstelle beobachten. Im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Zangenböcken, entwickelt sich die Art polyphag in Nadelbäumen.

Bei einem Besuch der Kühlung im Frühjahr 2012 gelang es mir schließlich mit dem Zweibindigen Zangenbock R. bifasciatum unsere vierte Rhagium-Art zu fotografieren. Das Tier landete direkt vor mir in einem Feldsaum. Hinsichtlich der Larvenentwicklung scheint für diese Art eine Spezialisierung auf Fichtenholz (Picea abies) vorzuliegen.

Literatur:
Willner, Wolfgang: Taschenlexikon der Käfer Mitteleuropas. 1. Aufl. Wiebelsheim: Quelle und Meyer, 2013
Harde, Wilhelm; Severa, Frantisek: Der Kosmos Käferführer - Die mitteleuropäischen Käfer.3. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 1988
Trautner, Jürgen et al.: Käfer - beobachten - bestimmen. 1. Aufl. Melsungen: Neumann-Neudamm, 1989
 Klausnitzer et al.: Die Bockkäfer Mitteleuropas. Cerambycidae. Die Neue Brehm-Bücherei (Band 499), Wittenberg Lutherstadt 1978