Plagionotus - Wespenbockkäfer
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Zu den faszinierendsten Erscheinungen unter den Cerambyciden zählen die wespenähnlichen Bockkäfer. Sie gehören i. d. R. der Unterfamilie Cerambycinae an. Die Wespen-Mimikry betrifft natürlich primär die Warnfärbung. Bei einigen Arten insbesondere beim Hornissenbock Plagionotus detritus kann man jedoch auch die ruckige Fortbewegung des Vorbilds wahrnehmen. Im Sommer 2011 erschienen die Wespenbockkäfer in drei Arten an frisch eingeschlagenem Eichenholz (Quercus spec.), das entlang des Sanitzer Waldweges abgelegt worden war. Trotz einer Präferenz für Buchen, zeigte sich der vorhergehend dargestellte Clytus arietis, auch hier als häufigste Art. An den knotigen, hellen Fühlern von den anderen Arten leicht zu unterscheiden, erschien am gleichen Holzstoß der robuste Eichenwidderbock Plagionotus arcuatus zur Eiablage. Da seine Larve im zweiten Jahr bis zu 7 cm tief in das Holz vordringt, wird er von der Holzwirtschaft als Schädling angesehen. Einige Wochen später zeigte sich hier schließlich mit dem Hornissenbock P. detritus unser schönster Wespenbockkäfer. Im KLAUSNITZER fand ich keinen Beleg für einen Nachweis der Art im Bereich Rostock. Die weitere Recherche ergab, dass der Käfer in der Roten Liste 2 verzeichnet ist. Um so mehr freute es mich, P. detritus im Sanitzer Forst nachzuweisen zu können. Auch der Hornissenbockäfer benötigt für die Entwicklung zwei Jahre. Im Gegensatz zu C. arietis besuchen die Plagionotus-Arten keine Blüten. Der Eichenholzstoß im Sanitzer Wald wurde ebenfalls von zahlreichen Pracht- und Splintkäfern zur Eiablage genutzt. Im September nahm man das Holz auf und fuhr es ab. Hierdurch wurde die Brut der Wespenbockkäfer - die Nachkommenschaft der beeindruckenden Vielfalt an xylobionten Coleopteren für billiges Kamin-, Hackschnitzel- oder Industrieholz vernichtet. Dieses unwürdige Schicksal teilte auch die Brut des Rote Liste 2 Käfers P. detritus.
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