Erannis - Großer Frostspanner

 

 

 

An der Schaufensterscheibe des neugebauten Supermarkts in Sanitz fand ich nach den ersten Frostnächten im November den Großen Frostspanner, Erannis defoliaria als Lichtanflug.

Wie der Name verrät, ist die späte Flugzeit von Oktober bis Dezember eine Besonderheit der Art. Hierdurch entgehen die Imagines vielen Fressfeinden. Beeindruckend ist, dass diese wechselwarmen Tiere anders als meisten anderen Insektenarten, trotz Kälte aktiv fliegen können.

Im Gegensatz zu den Männchen sind die Frostspannerweibchen flugunfähig und besitzen nur rudimentäre Stummelflügel. Die Flügelfärbung der männlichen Falter kann, wie die Fotos zeigen, äußerst vielgestaltig sein.

Die Raupen entwickeln sich an verschiedenen Laubgehölzen insbesondere Hainbuchen (Carpinus betulus), Birken (Betula spec.), Eichen (Quercus spec.), Weißdorn (Crataegus spec.) und Apfelbäumen (Malus domestica). Im Integrierten Obstbau gehört das Auszählen von Großen und Kleinen Frostspannern zu den winterlichen Aufgaben, um über eine Bekämpfung im Frühjahr zu entscheiden. I. d. R. verursachen die Raupen des Großen Frostspanners jedoch keine relevanten Schäden.

Literatur:
Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen.2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2009
Lohmann, Michael: Schmetterlinge - Bestimmen auf einen Blick. 1. Aufl. München: BLV, 1993
Koch, Manfred: Wir bestimmen Schmetterlinge. 2. Aufl. Leipzig, Radebeul: Neumann Verlag, 1988