Cassida - Schildkäfer

 

 

Die Gruppe der Schildkäfer hat wohl die perfekteste Anpassung unter den Blattkäfern vollzogen. Schildlausgleich hat sich ihr Körper abgeflacht und ist mit der Wirtspflanze verschmolzen.

Im Sanitzer Forst fand ich einen Schildkäfer der auf seinem grünen Schild braune Blatt-Nekrosen imitiert. Dieser wird als Rostiger Schildkäfer Cassida vibex bezeichnet und lebt auf Disteln (Carduoideae) und Kletten (Arctium spec.). In Analogie zu den Hähnchen bedecken sich die Larven der Schildkäfer zur Abwehr von Feinden mit Kot.

Auch der Distelschildkäfer C. rubiginosa entwickelt sich an Disteln (Carduoideae) und Kletten (Arctium spec.).

Dem Rainfarnschildkäfer C. stigmatica dient Rainfarn (Tanacetum vulgare) als Wirtspflanze. Der vollständig grün gefärbte Grüne Schildkäfer C. viridis entwickelt sich bevorzugt an Lippenblütlern, wie Minze (Mentha spec.), Salbei (Salvia spec.), Hohlzahn (Galeopsis spec.) u.a.

An einem warmen Apriltag in Klink an der Müritz entdeckte ich in der Ufervegetation den Nebelschildkäfer C. nebulosa. Die Art soll sich an Gänsefußgewächsen (Chenopodiacea) entwickeln. Insbesondere in Zuckerrübenbeständen (Beta vulgaris) kann der Nebelschildkäfer bei Massenentwicklungen, Schäden verursachen. 

Literatur:
Willner, Wolfgang: Taschenlexikon der Käfer Mitteleuropas. 1. Aufl. Wiebelsheim: Quelle und Meyer, 2013
Harde, Wilhelm; Severa, Frantisek: Der Kosmos Käferführer - Die mitteleuropäischen Käfer.3. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 1988
Trautner, Jürgen et al.: Käfer - beobachten - bestimmen. 1. Aufl. Melsungen: Neumann-Neudamm, 1989
Klausnitzer et al.: Die Bockkäfer Mitteleuropas. Cerambycidae. Die Neue Brehm-Bücherei (Band 499), Wittenberg Lutherstadt 1978
Edmund Reitter: Fauna Germanica - Die Käfer des Deutschen Reiches. 5 Bände, Stuttgart K. G. Lutz 1908 - 1916, Digitale Bibliothek Band 134, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2006