Viele Spanner sind durch Färbung und Muster der Flügel perfekt an ihre natürliche Umgebung angepasst. Einige Arten haben eine noch perfektere Tarnung hervorgebracht - sie ähneln auf einem Blatt klebendem Vogelkot. Zu dieser Gruppe gehört der Ulmen-Fleckenspanner oder Ulmen-Harlekin, Abraxas sylvata. Der Falter ist an feuchte Laubwälder gebunden. Im Sanitzer Forst habe ich ihn nur im Bereich einer vernässten Zone mit Niederwaldcharakter gefunden.

Die Raupen des Ulmen-Fleckenspanners entwickeln sich an Ulmen (Ulmus spec.), Rotbuchen (Fagus sylvatica), Traubenkirschen (Prunus serotina, P. padus) und anderen Laubbäumen. Jährlich bringt die Art nur eine Generation hervor, die von Ende Mai - Ende August fliegt. Der Ulmen-Fleckenspanner überwintert im Puppenstadium.

Im NSG Kösterbeck gibt es am Rand der Buchenbestände noch wilde Stachelbeeren im Unterholz und viele schlehengesäumte Wege. Am späten Nachmittag eines windig-kühlen Julitages flatterte inmitten des Kösterbecker Waldes ein großer gefleckter Spanner vorbei, der sich schließlich an einem der Buchenstämme niedersetzte.

Endlich hatte ich ihn gefunden: den Stachelbeer-Harlekin, A. grossulariata. Obwohl die Art auch Gärten bewohnen soll, ist sie im Allgemeinen nicht häufig. Mitte des vergangenen Jahrhunderts war der Stachelbeerspanner in vielen Obstbaugebieten noch schädlich, dann ging die Population mehr und mehr zurück.

Seine Raupen entwickeln sich bevorzugt an Stachelbeeren (Ribes uva-crispa), können aber auch Johannisbeeren (Ribes spec.), Schlehen (Prunus spinosa), Traubenkrischen (P. serotina, P. padus), Pfaffenhütchen (Euonyumus europaeus) und weitere Laubgehölze besiedeln. 

Die Imagines fliegen von Mitte Juni-Ende August. Beim Stachelbeerspanner überwintert das Raupenstadium.

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Im Juli 2017 fand ich zu meiner Überraschung mitten in der Rostocker Innenstadt einen verendeten Stachelbeerspanner. Der Falter könnte aus den Gartenkolonien der nahen Südstadt stammen.