Zygaena - Blutströpfchen

 

Durch ihre rot-schwarze Flügelfärbung sind die Vertreter der Blutströpfchen auch für den Laien sofort zu erkennen. Die Artabtrennung innerhalb der Zygaena ist jedoch etwas schwieriger. Hierfür können Fleckenzahl, -form und -anordnung wichtige Anhaltspunkte geben. Die auffällige Flügelfärbung ist ein Warnkleid, das Fressfeinden zeigen soll, dass die vermeintliche Beute giftig ist. Als Besonderheit enthalten Blutströpfchen toxische Blausäure-Glycoside, die sie sowohl als Raupe als auch als Falter aktiv aus Aminosäuren synthetisieren können.

Auf meinen vielen Exkursionen konnte ich in M-V bisher nur das Sechsfleck-Blutströpfchen bzw. -widderchen, Zygaena filipendulae (RL D 0; RL MV 3) beobachten. Wie viele Widderchen, hat die Art hat eine starke Vorliebe für Knautia-Arten als Nektarquelle.

Im Gegensatz zu den anderen Blutströpfchen besitzt Z. filipendulae das größte Adaptions-vermögen an unterschiedliche Umweltbedingungen. Diese Fähigkeit macht die Art zu unserem häufigsten Blutströpfchen. Es soll daher sowohl auf Trockenrasen- als auch auf Feuchtwiesen-standorten vorkommen. Die Imagines fliegen von Juli - August.

Nach eigenen Beobachtungen, zeigt sich die Art häufiger in relativ trockenen Habitaten, so an naturbelassenen Bahnböschungen am Teufelsmoor oder Südhängen bei Schorssow. Inzwischen wird Z. filipendulae in der Roten Liste M-V 3 - "gefährdet" geführt.

Das Sechsfleckblutströpfchen bringt bei uns nur eine Generation hervor. Die Raupe entwickelt sich an Gemeinem Hornklee (Lotus corniculatus), Sumpfhornklee (L. pendunculatus) und anderen Leguminosen. Sie überwintert.

Auf den trockenen, warmen Rasenflächen an der Ettersburg bei Weimar fand ich mit dem Kleinen Fünffleck-Widderchen, Z. viciae (RL D V; RL MV 2) einen weiteren Vertreter der Gattung.

Die Raupen dieser Art entwickeln sich ebenfalls an Leguminosen, wie Gemeinem Hornklee (L. corniculatus), Vogelwicke (Vicia cracca), Wiesenplatterbse (Lathyrus pratensis) u. a. Von Anfang Juni - Anfang August lassen sich die Imagines des Kleinen Fünffleck-Widderchens beobachten. Auch bei dieser Art überwintert das Raupenstadium.

 

Literatur:
Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen.2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2009
Söderström, Bo: Svenska fjärilar - En fälthandbok. 1. Aufl. Stockholm: Bonniers, 2006