Aricia - Sonnenröschenbläulinge

 

Die Gattung Aricia ist durch den fehlenden Sexualdimorphismus gekennzeichnet, d. h. es gibt keine deutlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Für die Abgrenzung der Gattung im Feld ist die Ähnlichkeit mit den Weibchen anderer Bläulinge ebenfalls problematisch. Gerade hier zeigen sich die Grenzen der Insektenfotografie, da eine Bestimmung anhand von Genitalpräparaten oder Tibia-Dornen nicht möglich ist. In Deutschland gibt es zwei Arten von Sonnenröschenbläulingen von denen nur der Kleine Sonnenröschenbläuling, Aricia agestis im Norden vorkommt.

Sonnenröschenbläulinge sind in verschiedenen Habitaten anzutreffen von sandigem Grasland über kräuterreiche Wiesen bis hin zu Ackerbrachen. Ich habe den Falter, den ich aufgrund der Nachweise in Mecklenburg als Kleinen Sonnenröschenbläuling einordne, in Kösterbeck und im Sanitzer Forst auf waldnahen Wiesen und größeren Waldwiesen angetroffen.

Als Raupenfutterpflanzen nutzt die Art neben Sonnenröschen (Helianthemum spec.) auch verschiedene Storchschnabelarten (Geranium spec.). Ob auch dieser Bläuling myrmekophil ist, konnte ich bislang nicht herausfinden. Der Kleine Sonnenröschenbläuling fliegt bei uns i. d. R. in zwei Generationen von Mitte Mai - Ende Juni und Ende Juli - Anfang September. Die Art, die sich derzeit in vielen Regionen auszubreiten scheint, überwintert als Raupe.

 

Literatur:
Settele, Josef et al.: Schmetterlinge - Die Tagfalter Deutschlands. 2. Aufl. Stuttgart: Ulmer, 2009
Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen.2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2009
Söderström, Bo: Svenska fjärilar - En fälthandbok. 1. Aufl. Stockholm: Bonniers, 2006
Tolman, Tom; Lewington, Richard: Schmetterlinge Europas und Nordwestafrikas. 2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2012