Saturnia - Nachtpfauenaugen

 

 

 

 

 

Moorstandorte sind faszinierende Biotope mit einer ganz eigenen Tier- und Pflanzenwelt. Bei einem Besuch des Teufelsmoors bei Horst entdeckte ich an einem Moorbirkenpflänzchen die Raupe des Kleinen Nachtpfauenauges, Saturnia pavonia. Ameisen umringten das Tier, so dass ich mich unwillkürlich an die Myrmekophilie der im gleichen Biotop verbreiteten Bläulingsraupen erinnert fühlte. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Raupe ernstlich attackiert wurde.

Das Kleine Nachtpfauenauge ist ein Bewohner der Heidemoore, warmer Hanglagen und Schneisen, spärlicher Kiefernbestände u. ä. Die Imagines leben nur wenige Tage und fliegen in einem kurzen Zeitraum von Mitte April - Mai. Im Gegensatz zu den Weibchen fliegen die männlichen Falter tagsüber. Sie finden die Pheromone aussendenden Weibchen über viele Kilometer Entfernung.

Die Raupen des Kleinen Nachtpfauenauges entwickeln sich polyphag an vielen Holzgewächsen, wie Weiden (Salix spec.), Birken (Betula spec.), Him-(Rubus idaeus), Brom- (R. spec.)und Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus), Faulbaum (Frangula alnus) u. a. Das Puppenstadium überwintert, unter ungünstigen Bedingungen auch zweimal.

Literatur:
Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen.2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2009
Lohmann, Michael: Schmetterlinge - Bestimmen auf einen Blick. 1. Aufl. München: BLV, 1993
Koch, Manfred: Wir bestimmen Schmetterlinge. 2. Aufl. Leipzig, Radebeul: Neumann Verlag, 1988