Amphimallon - Juni- oder Brachkäfer

 

Am Juni- oder Brachkäfer, dem kleineren Verwandten des Maikäfers kann noch heute an warmen Sommerabenden das typische Reifefraß- und Paarungsschwärmen der Melolonthinae um die Wipfel der Laubbäume beobachten. Amphimallon solstitiale kann jährlich wiederkehrend inmitten der Rostocker Innenstadt beobachtet werden.

Die Engerlinge der Art entwickeln sich an den Wurzeln der Rasenflächen in zwei bis dreijährigem Zyklus. In Bayern wurde ein zweijähriger Zyklus der Flugjahre festgestellt (REICHHOLF 1987). Im Norden ist ein dreijähriger Zyklus zu erwarten. Infolge des stärkeren Auftretens 2011 kann dieses Jahr durchaus als „Junikäferjahr“ bezeichnen.

Bei der Eiablage am Boden kann man sehr gut den Einsatz der Grabschienen an den Vorderbeinen beobachten. Mit deren Hilfe sich die Weibchen innerhalb einiger Sekunden im Boden eingraben können. Von den größeren Melolonthinae hat sich diese Art am besten an Stadtbiotope adaptiert.

Literatur:
Willner, Wolfgang: Taschenlexikon der Käfer Mitteleuropas. 1. Aufl. Wiebelsheim: Quelle und Meyer, 2013
Harde, Wilhelm; Severa, Frantisek: Der Kosmos Käferführer - Die mitteleuropäischen Käfer.3. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 1988
Trautner, Jürgen et al.: Käfer - beobachten - bestimmen. 1. Aufl. Melsungen: Neumann-Neudamm, 1989
Klausnitzer et al.: Die Bockkäfer Mitteleuropas. Cerambycidae. Die Neue Brehm-Bücherei (Band 499), Wittenberg Lutherstadt 1978
Edmund Reitter: Fauna Germanica - Die Käfer des Deutschen Reiches. 5 Bände, Stuttgart K. G. Lutz 1908 - 1916, Digitale Bibliothek Band 134, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2006
Reichholf, Josef: Rotbrauner Laubkäfer Serica brunnea (L.,1758) und Junikäfer Amphimallon solstitiale (L.,1758) im niederbayerischen Inntal: Langfristiger Zyklus und kurzfristige Schwankungen. Mitt. Zool. Ges. Braunau. Bd.5 1/4 (1987) S. 3-11