Carterocephalus - Golddickkopffalter

 

Den Golddickkopffalter, Carterocephalus silvicolus [RL D 2; RL M-V 0] fand ich bislang nur im Frühjahr an lichten Stellen in Wäldern oder an Waldwegen. Fundorte sind der Sanitzer Forstweg, der Steinfelder Wald und die Rostocker Heide. Die Imagines fliegen nur in einem kurzen Zeitfenster von Mai - Juni.

Männliche Golddickkopffalter sollen ein ausgeprägtes Revierverhalten besitzen. Nach meinen Beobachtungen hielten sich die Falter jedoch kaum länger an einer Stelle auf. Die Art scheint ihren Verbreitungsschwerpunkt in Nordostdeutschland zu haben mit einer Verbreitungsgrenze südlich von Brandenburg.

Die Raupen des Golddickkopffalters entwickeln sich an Waldreit- (Calamagrostis arundinacea) und Waldflattergras (Milium effusum). Eine Besonderheit ist die Überwinterung der Raupe in einem Hibernarium - einem zusammengesponnen Blatt.

Während die Art in der Bundesdeutschen Roten Liste in der Kategorie 2 - "stark gefährdet" geführt wird, findet sich in der Roten Liste Mecklenburg-Vorpommerns noch kein Eintrag. Doch auch in Mecklenburg konnte ich den Golddickkopffalter bislang nur selten beobachten. Im Bereich des Fundortes am Sanitzer Forstweg wurden neue entwässernde Weggräben gezogen. Es wird zu beobachten sein, wie die Art diese Veränderung des Lebensraums verkraften wird.

 

Literatur:
Settele, Josef et al.: Schmetterlinge - Die Tagfalter Deutschlands. 2. Aufl. Stuttgart: Ulmer, 2009
Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen.2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2009
Söderström, Bo: Svenska fjärilar - En fälthandbok. 1. Aufl. Stockholm: Bonniers, 2006
Tolman, Tom; Lewington, Richard: Schmetterlinge Europas und Nordwestafrikas. 2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2012