Dorcus - Balkenschröter

 

 

In den von mir in Mecklenburg untersuchten Bereichen scheint der Balkenschröter Dorcus parallelopipedus die Position des Hirschkäfers einzunehmen. In den achtziger Jahren noch selten, scheint dieser Schröter heute einen Lebensraum in vielen Laubbaumstubben gefunden zu haben. In diesen entwickeln sich Larven innerhalb von 2-3 Jahren zum Käfer.

Die Art wurde regelmäßig im Bereich Sanitz an Weiden (Salix spec.), Eschen (Fraxinus excelsior) und Eichen (Quercus spec.) gefunden. Selbst in der Rostocker Innenstadt ist der Balkenschröter anzutreffen.

Besonders interessant war für mich die Beobachtung, dass sich ein Admiral Vanessa atalanta und ein Dorcus am Groß Lüsewitzer See gemeinsam die Rindenwunde einer Weide zur Saftaufnahme teilten. Zu vermuten ist, dass die Wunde durch die kräftigen Kiefer des Schröters geschaffen wurde.

Literatur:
Willner, Wolfgang: Taschenlexikon der Käfer Mitteleuropas. 1. Aufl. Wiebelsheim: Quelle und Meyer, 2013
Harde, Wilhelm; Severa, Frantisek: Der Kosmos Käferführer - Die mitteleuropäischen Käfer.3. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 1988
Trautner, Jürgen et al.: Käfer - beobachten - bestimmen. 1. Aufl. Melsungen: Neumann-Neudamm, 1989
Klausnitzer et al.: Die Bockkäfer Mitteleuropas. Cerambycidae. Die Neue Brehm-Bücherei (Band 499), Wittenberg Lutherstadt 1978
Edmund Reitter: Fauna Germanica - Die Käfer des Deutschen Reiches. 5 Bände, Stuttgart K. G. Lutz 1908 - 1916, Digitale Bibliothek Band 134, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2006