Heteropterus - Spiegelfleck-Dickkopffalter

 

 

Auf einer Wiese am Sanitzer Forstweg fiel mir ein kleiner dunkler Tagfalter durch seinen eigentümlichen Flug ins Auge. Nach dem Zusammenklappen der Flügel sank dieser dunkle Dickkopf jedes Mal ein deutliches Stück nach unten, so dass ein permanentes Auf- und Abwippen zwischen den Gräsern zu sehen war. Es handelte sich um den Spiegelfleck-Dickkopffalter, Heteropterus morpheus. In meinem Einzugsbereich habe ich diese Art bislang nur im Sanitzer Forst gefunden, obwohl es auch Sichtungen aus der Rostocker Heide gibt.

Während die Flügeloberseite der Art schwarzbraun und unauffällig gefärbt ist, offenbart sich die ganze Schönheit des Spiegelfleck-Dickkopffalters, wenn er sich niedersetzt und die Flügel zusammenklappt. Dann zeigen sich auf zitronengelbem Grund die attraktiven weißen Spiegelflecken.

Das Vorkommen der Falter scheint eng an Bestände der Raupenfutterpflanzen - Hartgräser, wie Sumpfreitgras (Calamagrostis canescens) oder Pfeifengras (Molinia caeulea) gebunden zu sein. Daher bieten die feuchten Bereiche der Waldwiese am Sanitzer Waldweg der Art ein optimales Habitat. Die Imagines fliegen von Juni - Juli. Auch bei diesem Dickkopffalter gibt es die Besonderheit des Überwinterns der Raupe in einem Hibernarium.

Der Spiegelfleck-Dickkopffalter ist ein Falter der nördlichen Bundesländer und hat seine Verbreitungsgrenze in Mitteldeutschland. Die Meinung, dass die Art in ihrem Bestand gesichert sei teile ich nicht, da geeignete Lebensräume aufgrund der intensiven Forstwirtschaft seltener werden.

 

Literatur:
Settele, Josef et al.: Schmetterlinge - Die Tagfalter Deutschlands. 2. Aufl. Stuttgart: Ulmer, 2009
Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen.2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2009
Söderström, Bo: Svenska fjärilar - En fälthandbok. 1. Aufl. Stockholm: Bonniers, 2006
Tolman, Tom; Lewington, Richard: Schmetterlinge Europas und Nordwestafrikas. 2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2012