Gastrophysa - Ampferblattkäfer

 

 

Einer unserer häufigsten Chrysomeliden ist der Ampferblattkäfer Gastrophysa viridula, den ich überall in Kühlung und in Sanitz auf Wiesen und Weiden, vor allem auf Ampferarten (Rumex spec.) fand.

Weitere Wirtspflanzen des Käfers sind Polygonaceae, Brassicaceae und Boraginaceae. An Rhabarber soll die Art u. U. Schäden verursachen. Besonders auffällig sind bei diesem Chrysomeliden die zur Paarungszeit mit Eiern prall gefüllten Weibchen, um die häufig mehrere Männchen kämpfen.

Die Nahrungspflanzen werden durch die Vielzahl der Larven und Imagines oft völlig kahlgefressen. So hat die Art, die jährlich bis zu drei Generationen erreicht, eine wichtige Funktion als Kontrollorganismus der Rumexpopulation auf Weiden. Dies kann insbesondere bei einem extensiven Schnittregime im Ökologischen Landbau genutzt werden.

Mit dem Köterichblattkäfer G. polygoni fand ich im Frühling 2013 in der Krautschicht des Sanitzer Forst eine weitere Gastrophysa-Art.

Dieser auffällig gefärbte Blattkäfer nutzt bevorzugt Polygoniaceae für die Entwicklung, alternativ sollen die Larven jedoch auch an Rumex-Arten zu finden sein.

Literatur:
Willner, Wolfgang: Taschenlexikon der Käfer Mitteleuropas. 1. Aufl. Wiebelsheim: Quelle und Meyer, 2013
Harde, Wilhelm; Severa, Frantisek: Der Kosmos Käferführer - Die mitteleuropäischen Käfer.3. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 1988
Trautner, Jürgen et al.: Käfer - beobachten - bestimmen. 1. Aufl. Melsungen: Neumann-Neudamm, 1989
Klausnitzer et al.: Die Bockkäfer Mitteleuropas. Cerambycidae. Die Neue Brehm-Bücherei (Band 499), Wittenberg Lutherstadt 1978
Edmund Reitter: Fauna Germanica - Die Käfer des Deutschen Reiches. 5 Bände, Stuttgart K. G. Lutz 1908 - 1916, Digitale Bibliothek Band 134, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2006
Hann, P. und Kromp, B.: Der Ampferblattkäfer (Gastrophysa viridula Deg.) - ein Pflanzenfresser als Nützling in der biologischen Grünlandwirtschaft. In: Entomologica Austriaca 8/2003, S. 10