Oulema - Getreidehähnchen


 

 

Im Sommer ist das Rothalsige Getreidehähnchen Oulema melanopus nicht nur auf Getreidefeldern, sondern auch in seinem ursprünglichen Biotop auf Gräsern der Wiesen und Waldwege zu finden. Auf dem Bild (l. u.) ist der typische Streifenfraß der Hähnchenlarven an den Blättern der Wirts-Gramineen zu sehen. Die ubiquitär verbreitete Art kann wie viele Hähnchen durch Stridulieren zirpende Geräusche erzeugen.

Wie die Lilienhähnchen umgeben sich die Larven mit einer Kothülle, welche durch die schleimige Konsistenz die Larven oft nacktschneckenartig erscheinen lässt. O. lichenis verpuppt sich im Boden überwintert als Imago an Waldrändern und Hecken.

In Weizenbeständen gibt es für die Art eine Schadschwelle, die bei 0,5 Larven bzw. 1 Ei je Fahnenblatt fixiert wurde.

Hinsichtlich der Lebensweise ähnelt das Blaue Getreidehähnchen O. gallaeciana seinem größeren Verwandten weitgehend, so dass hier nicht näher darauf eingegangen werden muss.

Es stellt sich jedoch die Frage worin sich die beiden Arten innerhalb ihrer ökologischen Nischen differenziert haben. Das kleine Getreidehähnchen verpuppt sich in Gegensatz zur vorhergehenden Art direkt an der Pflanze, auch scheint es in seiner Verbreitung weiter in den Osten bis nach Westsibirien vorzudringen.
 

Literatur:
Willner, Wolfgang: Taschenlexikon der Käfer Mitteleuropas. 1. Aufl. Wiebelsheim: Quelle und Meyer, 2013
Harde, Wilhelm; Severa, Frantisek: Der Kosmos Käferführer - Die mitteleuropäischen Käfer.3. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 1988
Trautner, Jürgen et al.: Käfer - beobachten - bestimmen. 1. Aufl. Melsungen: Neumann-Neudamm, 1989
Klausnitzer et al.: Die Bockkäfer Mitteleuropas. Cerambycidae. Die Neue Brehm-Bücherei (Band 499), Wittenberg Lutherstadt 1978
Edmund Reitter: Fauna Germanica - Die Käfer des Deutschen Reiches. 5 Bände, Stuttgart K. G. Lutz 1908 - 1916, Digitale Bibliothek Band 134, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2006