Thecla - Nierenfleck-Zipfelfalter

Es gibt Tagfalterarten deren Leben sich so verborgen vollzieht, dass sie kaum jemand zu Gesicht bekommt. Über den Nierenfleck-Zipfelfalter, Thecla betulae wusste ich nur, dass er relativ verbreitet vorkommen sollte. Die Anwesenheit der Art wird i. d. R. über die Suche der Eigelege festgestellt. Der Falter fliegt nahezu ausschließlich in den Kronenbereichen von Schlehenhecken und bleibt nahezu unsichtbar. Nur selten erscheint ein Exemplar am Boden oder auf einer Distelblüte.

Am Morgen eines Spätsommertags hatte ich endlich Glück. Unmittelbar vor einem Schlehenbestand wurde oranger Falter von einem Kleinen Fuchs attackiert und ließ sich für wenige Sekunden am Boden nieder, so dass ich ihn fotografieren konnte.

Die Raupen des Nierenfleck-Zipfelfalters entwickeln sich bevorzugt an Schlehen, Pflaumen- und Kirschbäumen (Prunus spec.). Der Falter erscheint in einer Generation in der zweiten Sommerhälfte und fliegt von Ende Juli - September. Beim Nierenfleck-Zipfelfalter überwintert das Eistadium.

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An einem der letzten sonnigen Septembertage in 2014 beobachtete ich einen kleinen orangen Falter an der Heckenkante des Sanitzer Landweges. Diesmal öffnete der stark abgeflogene Nierenfleck-Zipfelfalter seine Flügel, so dass die schönen orangen Flecken sichtbar wurden.

Literatur:
Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen.2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2009
Lohmann, Michael: Schmetterlinge - Bestimmen auf einen Blick. 1. Aufl. München: BLV, 1993
Koch, Manfred: Wir bestimmen Schmetterlinge. 2. Aufl. Leipzig, Radebeul: Neumann Verlag, 1988
Willner, Wolfgang: Die Schmetterlinge Deutschlands in ihren
Lebensräumen. 1. Aufl. Wiebelsheim: Quelle & Meyer, 2012