Gonepteryx - Zitronenfalter

 

 

 

Sobald die Strahlen der Frühlingssonne die Erde zu wärmen beginnen, erscheinen als erste Schmetterlinge Zitronenfalter, Gonepteryx rhamni. Diese Frühlingsboten haben den Winter versteckt unter schützendem Laub überstanden. Hierbei können die Falter selbst von Schnee überdeckt werden ohne Schaden zu nehmen. Ein natürliches Frostschutzmittel in den Adern verhindert das Einfrieren.

Die Falter, deren Raupen sich an Faulbaum (Frangula alnus) und Kreuzdorn (Rhamnus cathartica) entwickeln, bringen bei uns nur eine Generation hervor. Der Zitronenfalter erreicht als unser einziger Tagfalter eine Lebenszeit von 12 Monaten. Er fliegt mit Ausnahme des Winters und einer kurzen Pause Anfang Juli ganzjährig.

In meinem Untersuchungsbereich bevorzugt die Art die offenen, lichten Bereiche des Sanitzer Waldweges und angrenzende, reich mit Disteln bestandene, Waldwiesen.

Der Zitronenfalter scheint vielerorts noch häufig zu sein, doch auch für diese Art gibt es Anhaltspunkte für einen Rückgang. Für die Reproduktion sind lichte Wälder mit einem reichen Unterholzbestand erforderlich. Der als Raupenfutterpflanze benötigte Faulbaum, wurde bspw. auf Kahlschlagflächen als "Forstunkraut" viele Jahre gnadenlos bekämpft.

 

Literatur:
Settele, Josef et al.: Schmetterlinge - Die Tagfalter Deutschlands. 2. Aufl. Stuttgart: Ulmer, 2009
Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen.2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2009
Söderström, Bo: Svenska fjärilar - En fälthandbok. 1. Aufl. Stockholm: Bonniers, 2006
Tolman, Tom; Lewington, Richard: Schmetterlinge Europas und Nordwestafrikas. 2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2012