Maniola - Großes Ochsenauge

 

 

 

 

Wer im Sommer über naturbelassene, ungemähte Wiesen geht, wird das Große Ochsenauge, Maniola jurtina kaum übersehen können. Die großen mit zusammengeklappten Flügeln an den Grashalmen sitzenden Falter, steigen bei jedem Schritt auf, offenbaren ihre bernsteinfarbenen Flügelinnenseiten und fallen wieder in das Grasmeer zurück.

Das Große Ochsenauge ist ein Zeigerfalter extensiv genutzten Grünlands. Es fliegt von Juni bis September in einer Generation. Die Überwinterung erfolgt als Jungraupe. M. jurtina weist einen ausgeprägten Sexualdimorphismus auf. Die Flügeloberseiten der Männchen sind braun gefärbt und besitzen einen kleinen Augenfleck. Allenfalls lässt sich im Bereich der Augenflecke der schwache Anflug einer Bernsteinfärbung ausmachen. Im Gegensatz hierzu besitzen die Weibchen große, mit einem deutlichen Glanzpunkt versehene Augenflecken, mit einem ausgedehnten bernsteinfarbenen Hof.

Die Raupen des Großen Ochsenauges entwickeln sich polyphag an verschiedenen Süßgräsern, Poaceae. Auch diese relativ anpassungsfähige Art, wird durch zu häufige Mahd und intensive Düngung des Graslandes beeinträchtigt.

Auf Samos fotografierte ich mit M. telmessia einen weiteren Vertreter der Maniola, welcher nur auf den Ägäischen Inseln vorkommt. Kennzeichen dieser Art sind die mehr oder weniger deutlich ausgeprägten, doppelten Augenflecke auf der Flügelunterseite der Weibchen.

Literatur:
Settele, Josef et al.: Schmetterlinge - Die Tagfalter Deutschlands. 2. Aufl. Stuttgart: Ulmer, 2009
Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen.2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2009
Söderström, Bo: Svenska fjärilar - En fälthandbok. 1. Aufl. Stockholm: Bonniers, 2006
Tolman, Tom; Lewington, Richard: Schmetterlinge Europas und Nordwestafrikas. 2. Aufl. Stuttgart: Kosmos, 2012